Jugendliche simulieren EU-Parlament
Fünf Schüler des Märkischen Gymnasiums in Berlin dabei / Kontakt mit echten Abgeordneten
HAMM-WESTEN. Fünf Schülern des Märkischen Gymnasiums (MGH) bot sich kürzlich die Möglichkeit, in die Rolle europäischer Parlamentarier zu schlüpfen und im Berliner Abgeordnetenhaus zwei Tage lang das Europäische Parlament zu simulieren. Die Simep (Simulation des Europäischen Parlaments) wird von der Jungen Europäische Bewegung Berlin-Brandenburg organisiert. In Berlin trafen die jungen Hammer – sie besuchen alle die EF – auf Oberstufenschüler aus ganz Deutschland.
Zwei Schülerinnen der neunten Klasse begleiteten die Gruppe als Journalistinnen und drehten einen Film für die Schul-Homepage. Begrüßt wurden die Teilnehmer vom Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland. Außerdem schickte der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, eine Videobotschaft. Im Anschluss wurde eine Fragerunde mit der Bundessekretärin Linn Selle eröffnet. Danach wurden die Teilnehmer in ihre Ländergruppen aufgeteilt und diskutierten über ihre Positionen in Europa sowie über die Organe der Europäischen Union. Um die Teilnehmer perfekt vorzubereiten, wurde jede Fraktion von einem offiziellen Abgeordneten unterstützt. So war zum Beispiel in der Europäischen Volkspartei (EVP) mit Joachim Zeller ein „echtes" Mitglied des Europaparlaments vertreten. In ihren Fraktionen aufgeteilt, besprachen die Jugendlichen je einen für diese Simulation geschriebenen Berichtsentwurf zur europäischen Migrations- und Asylpolitik sowie zu TTIP. Dabei wurden mehrere Änderungsanträge der jeweiligen Partei formuliert und die Sprecher der Partei in den Ausschüssen gewählt. Am zweiten Tag ging es in die Ausschüsse, wo den Schülern die Möglichkeit gegeben wurde, die Berichtsentwürfe zu diskutieren, Änderungsanträge einzubringen und zu ihrer Durchsetzung Koalitionen zu bilden oder bestimmte Änderungsanträge mit denen anderer Parteien zu verbinden. Die in den Ausschüssen besprochenen Inhalte wurden anschließend in den Fraktionen wiedergegeben und zur Diskussion gestellt. Zum Schluss gab es eine mehrstündige Plenardebatte mit allen Fraktionen, in der jede Fraktion ihre Änderungsanträge vorstellte und über die dann im Anschluss abgestimmt wurde. Die Schüler des MGH waren begeistert: „Wir konnten uns über aktuelle Themen informieren und darüber diskutieren. Außerdem standen wir im persönlichen Kontakt mit echten Abgeordneten und hatten die Möglichkeiten, ihnen Fragen über ihren Alltag zu stellen."
WA vom 16.12.2016